Handwerke und Traditionsherstellung

Keramikproduktion
In 15. - 16. Jahrhundert entstanden auf dem Gebiet der Stadt die ersten Zünfte. Die erste Zunft war eine Keramik-Zunft, die die Hersteller der Keramik organisierten. Ihre Mission war es, wie auch bei anderen Zünften, ihren Mitgliedern weitreichende Unterstützung zu gewährleisten, für die Qualität der Keramikprodukte zu sorgen usw. Die Zunft erlebte eine Renaissance im Jahre 1994 als im Nachbarort Modra die Zunft der slowakischen Keramiker gegründet wurde.

Ziegelbrennerei
Obwohl die Herstellung der Ziegel in Pezinok erst 1875 begann, die erste schriftliche Erwähnung über die Herstellung der Ziegel ist aus dem Jahre 1615. Es gab genug Rohmaterial und die Stadt war reich genug, um zwei Ziegelbrennereien zu betreiben. Ende des 19. Jahrhunderts bedeutete allerdings das Ende der beiden Ziegelbrennereien. Pezinoker Ziegelbrennerei erlebte ihre goldenen Jahre in den 20er - 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, als die Pezinoker Ziegelbrennerei vom Wiener Unternehmer Štefan Krister gekauft wurde. Er investierte große Mittel in ihre Modernisierung und Erweiterung. Die Produktion der Ziegeln wurde in Pezinok inzwischen wieder aufgenommen.

Bergbau
Die ersten schriftlichen Erwähnungen über Gruben in Pezinok reichen in das 14. Jahrhundert zurück. Die Goldförderung war jedoch verlustbringend und so hat man sich Ende des 18. Jahrhunderts auf andere Erze konzentriert, hauptsächlich auf Antimon. In Pezinok wurde auch Schwefelerz gefördert, der in der ersten Schwefelsäurefabrik in Ungarisch Österreichischer Monarchie verarbeitet wurde. Die Fabrik wurde 1848 in Cajla (Stadtteil von Pezinok) gegründet. Das Erz war jedoch nicht rein genug (nur 50 %) und das Metallgehalt war zu niedrig (17 %) das waren die Gründe, warum der Betrieb Metallbergbau Pezinok nach 1989 geschlossen wurde.

Hunzokaren
Hunzokaren - Holzhacker waren bayerische und Tiroler Holzhauer, die sich im Gebiet der Kleinen Karpaten Mitte 18. Jahrhunderts niedergelassen haben. Sie befassten sich meistens mit der Holznutzung in den Kleinkarpatischen Wäldern. Aufgrund genau festgelegter Bedingungen mussten jährlich 800 - 1200 m3 Holz pro Säge (2 Personen) gefördert werden. Sie waren auch für andre Aufgaben, wie zum Beispiel Aufforstung junger Bäume, die Pflege der Wanderwege, Transport des Holzes, Brennen des Kalkes oder Holzkohle zuständig. Aufgrund ihrer deutschen Nationalität mussten die Männer im zweiten Weltkrieg in die deutsche Armee gehen und nach dem krieg wurden die meisten ihrer Familien nach Deutschland deportiert.